_30
Rentieren und Hunden und in sehr primitiven Wagen
und Schlitten. Der Schauplatz der Karawanen war
vor alters viel ausgedehnter als heutzutage. Die modernen
Verkehrsmittel schränken denselben immer mehr ein.
Dennoch umfasst er auch heute noch bedeutende Land-
gebiete in Nord-, West- und Centraiasien, in Afrika und
Amerika. Das Hauptgebiet der Karawanen ist Centrai-
asien, Turan und die Sahara.
§ 49. Der Begründer unseres modernen Eisenbahnwesens ist
Georg Stephenson, der 1825 die erste brauchbare
Lokomotive baute. Die ersten deutschen Eisenbahnen
wurden 1835 zwischen Nürnberg—fürth, 1837 zwischen
Leipzig-Dresden, 1838 zwischen Berlin—potsdam eröffnet.
Seit jener Zeit hat der Eisenbahnbau eine ungeahnte
Ausdehnung angenommen und das wirtschaftliche Leben
der Völker in grossartiger Weise vervollkommt.
§ 50. Die elektrische Télégraphié wurde zuerst durch die
Göttinger Professoren Gauss und Weber 1833 in die
Praxis eingeführt und besonders durch den Amerikaner
Morse, der 1836 den heute noch am meisten gebräuch-
lichen Drucktelegraphen erfand, weiter vervollkommt.
Seit jener Zeit haben sich die Telegraphen bei der
Leichtigkeit ihrer Anlage rasch über die ganze Erd-
oberfläche verbreitet, so dass heute kaum einem wich-
tigen Punkte dieses bewunderungswürdige Verkehrs-
mittel fehlt.
§ 51. Durch das Telephon (Fernsprecher) ist unser an Er-
findungen so reiches Zeitalter abermals um ein wichtiges
Verkehrsmittel vermehrt worden. Der Erfinder des
Fernsprechers ist Philipp Reis (geb. 1834 in Gelnhausen),
der seine ersten Versuche bei Friedrichsdorf bei Ham-
burg anstellte. Grosse Verdienste um die Verbesserung
erwarben sich der Amerikaner Bell und der Deutsche
Siemens, dessen Fernsprecher in der Reichs-Telegraphen-
verwaltung allgemein zur Anwendung gelangt ist. —
Nicht allein ist durch den Fernsprecher der Anschluss
einer grösseren Zahl kleiner Orte an das Telegraphen-
netz möglich geworden, auch die Versuche, mittelst
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Stephenson Gauss Morse Philipp_Reis Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Berlin—potsdam Gelnhausen Friedrichsdorf
52
Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands.
Am wichtigsten unter den deutschen Industriezweigen sind die Metall-
und die Gewebeindustrie geworden, obgleich auch iu anderen, z. V. in
der Herstellung von Chemikalien und im Kunstgewerbe, Deutschland unerreicht
dasteht.
A. Die Metallindustrie.
In der Metallindustrie nimmt die Eisenindustrie die erste Stelle
ein; ihren Hauptsitz hat sie in den großen Bergwerksbezirken von Rheinland
und Westfalen, Schlesien, Lothringen und dem Königreiche Sachsen. Die
gewaltigen Mengen von Eisenerzen wandern in die Hochöfen; hier gewinnt
man aus ihnen das Roheisen, das wiederum zu Schmiedeeisen und Stahl
verarbeitet wird.
Große Walz- und Hammerwerke übernehmen die Weiterverarbeitung
zu Eisenbahnmaterialien aller Art, zu Stab- und Rundeisen, zu Platten,
Trägern, Röhren, Blechen und Drähten.
Diese Industrie befindet sich sowohl der Menge als dem Werte nach
auf einer hohen Stufe der Entwicklung und kamt mit allen Staaten,
selbst mit England und Amerika, in erfolgreichen Wettbewerb treten. Die
bedeutendsten Hüttenwerke liegen in Oberschlesien, in den Kreisen Bochum,
Dortmund, Steele, Siegen, Essen, Oberhausen, Ruhrort, Duisburg-Hoch-
feld, Eschweiler, Stolberg und in Lothringen, dessen größtes Werk das
des verstorbenen Freiherrn v. Stumm in Neunkirchen ist.
In der Verfertigung von groben und feinen Eisen- und Stahlwaren
werden Rheinland und Westfalen von keinem Lande der Erde übertroffen:
Solinger Schneidewaren, Remscheider Pfeilen, Schlittschuhe und
Kaffeemühlen, Velberter Schlösser, Schlüssel 'und Temperguß-
wareu, sowie die tausenderlei Kleineisen- und Stahlwaren von Hagen,
Altena und Iserlohn sind von großer Bedeutung. Weltberühmt sind
ferner die Geschützgießereien von Essen, Witten und Bochum, die
Gewehrfabriken von Spandau, Berlin, Suhl und Sömmerda und die
Nühnadelfabriken von Aachen und Iserlohn. Auch im Eisenbahn-
und Brückenbau steht die deutsche Industrie auf der Höhe und gewinnt
im In- und Auslande immer größere Anerkennung. Der Schiffbau
bildet einen fast alle Gewerbe fördernden Erwerbszweig. Die Werften
von Hamburg, Bremen, Kiel, Stettin und Elbiug erfreuen sich heute eines
Weltrufes.
Eine großartige Ausdehnung hat der Maschinenbau erfahren.
Weltberühmte Werke für Maschinenbau finden wir in Berlin (Borsig),
Magdeburg, Kassel (Hentschel & Sohn), Chemnitz (Hartmannj, Mannheim,
Duisburg. Essen, Hannover, Karlsruhe, Stuttgart und Breslau. Großen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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62
Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands.
Auch ist sie weit weniger eisfrei als die bisher genannten Ströme. See-
schiffe können nur bis Stettin gelangen. Von den schiffbaren Nebenflüssen
ist die Warthe von Bedeutung; übertrifft doch der Verkehr den der Oder
bei Kosel fast um das Doppelte. Die wirtschaftlich bedeutendsten Hinter-
länder der Oder sind Schlesien und Brandenburg (Berlin). Die Ladung
der Oderkähne besteht in der Regel aus Steinkohlen, Getreide, Zucker,
Ziegeln, Eisen, Düngemitteln, Mehl, Petroleum, Spiritus, Erzen und
Holz. Der Bromberger Kanal verbindet die Oder mit
der !pcichsel, die nur im Quell- und Mündungsgebiet uns an-
gehört und im Unterlaufe eine gute Schiffsstraße ist, obwohl ihr Verkehr
oft wochenlang durch schwere Eisgänge gestört wird, die fast alljährlich
den Uferbewohnern schweres Leid bereiten. Größere Seeschiffe können
nur die Danziger Weichsel benutzen. Die zu Berg fahrenden Boote
führen meist Eisen, Steine, Steinkohlen und Koks, die zu Tal gehenden
Holz, Steine, Weizen und Zucker.
Menzel und j)regel dienen in erster Linie dem deutsch-russischeu
Binnenhandel, der sich namentlich auf Holz, Getreide und Ölsaat erstreckt.
Am wenigsten bedeutungsvoll für den deutschen Binnenhandel ist
die Donau, die bei Ulm schiffbar wird. Sie ist nur für Kähne mit
mittlerem Tiefgange fahrbar, was auch für ihren schiffbaren Nebenfluß,
die Altmühl, zutrifft.
Von den deutschen Seen ist für den Handelsverkehr der Bodensee
wichtig, auf dem etwa 50 Dampfer dem Güteraustausche zwischen Deutsch-
land, Österreich-Ungarn und der Schweiz dienen.
Übersicht der wichtigsten deutschen Wasserstraßenl)
A. Flüsse:
1. Der Rhein (Basel) 1295
2. Die Ems (Greven) 425;
1. Mosel (Mündung der Meurthe) 514,
2. Neckar (Kannstatt) 358,
3. Main (Bamberg) 590,
4. Ruhr (Witten) 235,
5. Lippe (Lippstadt) 255;
1. Aller (Celle) 162,
3. Die Weser (Münden) 436 •! 2. Leine (Hannover) 185,
l 3. Hunte (Oldenburg) 188;
( 1. Saale (Naumburg) 442,
4. Di- Elb- (M-lmy 1154 { 2 (pmif, fflrmje) 291 ( ®»t«
5. Die Oder (Ratibor) 944 — Warthe (Konin) 795;
6. Die Weichsel (Auschwitz) 1125;
J) Die Städte bezeichnen den Anfang der Schiffbarkeit, die Ziffern die Stromlänge.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Menzel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Stettin Brandenburg Berlin Donau Deutsch- Österreich-Ungarn Rhein Basel Main_(Bamberg Witten Lippstadt Celle Hannover Oldenburg Ratibor Auschwitz
72 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands.
a) die deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Hansa" in Bremen (Fracht-
verkehr nach Südamerika und Ostindien),
d) die „Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft" (Ham-
bürg — Brasilien — Argentinien),
c) die deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Aosinos" in Hamburg
(Verkehr nach Chile und Peru),
ä) die „Deutsch-Australische Dampfschiffahrtsgesellschaft" (Hamburg —
Suez — Australien),
e) die „Woermaun-Linie" (Verkehr nach den Kolonien in Westafrika),
f) die „Deutsche Ostafrika-Linie" (Verkehr nach Ost- und Südafrika).
Mit berechtigtem Stolze dürfen wir auf unsere bisherigen Leistungen
zurückblicken. In der Personen- und Postbeförderung nehmen wir heute
oon allen Dampferlinien, die zwischen Europa und Amerika oerkehren,
unbestritten die erste Stelle ein und haben sogar den englischen Wett-
bewerb überholt. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd
besitzen Schiffe, die zu den schnellsten der Erde gehören. Die Entfernung
von New Jork — Plymouth wurde in 5 Tagen 7 Std. 25 Min. zurück-
gelegt. In neuerer Zeit sind die Gesellschaften davon abgekommen, bei
dem Bau der Ozeandampfer die Geschwindigkeit in den Vordergrund zu
stellen, weil Schiffe dieser Art unwirtschaftlich sind. Vielmehr legen sie
Bedacht darauf, Schiffe in den Dienst zu stellen, welche die Schnell-
dampfer an Raumgehalt weit übertreffen und die geringere Geschwindigkeit
durch ruhigen Gang, müßigere Preise und möglichste Vollkommenheit der
Innenausstattung ersetzen. Das größte Seeschiff der „Hapag" ist zur
Zeit die „Kaiserin Auguste Viktoria": das Schiff ist 213 m lang
(der Kölner Dom ist 157 in hoch), 23 l/2 m breit und 16 x/2 m tief. Es
erscheint als eine Stadt mit 4000 Einwohnern, mit einer Menge Prome-
Natten, Gassen, Wohnungen, Sehenswürdigkeiten. In 8 verschiedenen Decks
steigt der kunstvoll gefügte Bau empor. Über 4x/2 m mißt jeder Schorn-
stein im Durchmesser. Ein Eisenbahnzug köuute bequem durch diese gelben
Riesenrohre hindnrchfahrcn, ohne ihre Wanduugen zu streifen. Die 1. Kajüte
mit ihren Luxuskabinen bietet Raum für ca. 600, die 2. Kajüte für ca.
300 Passagiere; die 3. Klasse vermag ca. 200, das Zwischendeck ca.
1800 Personen zu beherbergen. Außerdem sind Logis für eine Besatzung
von 500 Mann vorhanden. Ungefähr 32000 Pfd. frisches und 17 000 Pfd.
geräuchertes und gesalzenes Fleisch, ferner 5000 Pfd. Geflügel und 4000 Pfd.
Fische sind für eine Reise des vollbesetzten Schiffes nötig. Dazu kommen
50000 Pfd. Mehl, 36000 Stck. Eier. 5000 Pfd. Butter, 4100 Pfd.
Kaffee, 6000 Flaschen Wein, 16000 I Bier, 6000 Flaschen Mineral-
wasser usw. Noch weit gewaltigere Vorräte sind zur Speisung der beiden
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: New_Jork Kajüte
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Bremen Südamerika Ostindien Brasilien Argentinien Hamburg Chile Peru Hamburg Suez Australien Westafrika Europa Amerika Plymouth
Ix. Das westliche Tiefland.
31
Fundorte von mancherlei nützlichen Mineralien. Steinkohlen werden
am Deister und Süntel, bei Osnabrück und Ilfeld, Braunkohlen bei
Osnabrück und Helmstedt in Brannschweig gegraben. Reiche Ausbeute
an Torf bieten die Moore, die manchmal eine Mächtigkeit bis zu 30 m
haben. Außerdem gibt es viele Salinen, unter denen die von Lüneburg
und Stade hervorragen. Asphaltgruben im s. und gute Ziegelerde
im u. Teile verdienen Erwähnung. In jüngster Zeit wnrden im Lüne-
burgischen bei Wietze bedeutende Petroleumquellen entdeckt; doch steht die
rationelle Ausnutzung derselben erst im Anfange der Entwicklung.
4. £rwerbsuerhcilfni[[e.
a) Nur wenige Gewerbe, die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft ent-
nehmen, treten hervor; allerdings sind diese aber auch höchst bedeutungs-
voll. Großartige Zuckerfabriken liegen im Reg.-Bez. Hildesheim, sowie
im n. Teile des Herzogtums Braunschweig, namentlich in der Stadt
Braunschweig selbst, wo auch große Bierbrauereien, Spiritus- und
Branntweinbrennereien vertreten sind. Weiter sind die Fabriken für
Konservengemüse (Brannschweiger Spargel), für Schoko lade (Hannovers
und für Papier (Osnabrück) hervorzuheben.
d) Infolge der Kohlen- und Eisenerzlager treten im 8. besonders
die Städte Osnabrück, Hannover-Linden und Brauuschweig durch eine
reich entwickelte Gewerbetütigkeit hervor, die auch in Eisengießereien
und Maschtnenwerkstätten Großes leistet. In Hamburg, Altona,
Bremen und Bremerhaven blühen naturgemäß alle die Gewerbe, die mit
der Schiffahrt und dem Schiffbau in Verbindung stehen: Große Eisen-
gießereien und Kesselschmieden, Maschinenbauanstalten und
Schiffswerften. Die bedeutendsten sind die von Blohm & Voß und
die Reiherstiegwerft in Hamburg, sowie die Kaiserliche Werft in Wilhelms-
Häven. Bedeutende Fabriken für die Verarbeitung von Gummi und
Guttapercha beschäftigen Tausende von Arbeitern. (Hannover-Continental
Pneumatik.)
c) Die Gewebeindustrie nimmt eine hervorragende Stellung ein:
Baumwolle, Flachs und Hanf werden in zahlreichen Spinnereien und
Webereien der Städte Hamburg-Altona, Bremen, Osnabrück und Han-
nover verarbeitet. In den großen Küstenplätzen sind vielfach solche Be-
triebe entstanden, die überseeische Rohstoffe verwenden: die Bremer Reis-
schälmühlen und die Fabriken für die Herstellung von Linoleum
(Delmenhorst), Korkpfropfen, Stärke, Tabak und Zigarren, sowie
die Hamburger Werkstätten für die Bereitung von Gummi und Gutta-
Percha und für die Verarbeitung von Palmkernen und Kokosnüssen
gehören hierhin.
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— 13 —
Maschinen wird der Wagen samt dem Schiffe die Ebene herauf-
gezogen. Ist der Wagen oben angelangt, so fährt er über den Gipfel-
Punkt hinweg und in den höher gelegenen Teil des Kanals hinein.
Wird das Schiff vom Wasser getragen, so macht man es vom Wagen
los, und es kann nun seine Fahrt fortsetzen. Während ein Fahrzeug
die Ebene hinauffährt, geht gewöhnlich ein anderes auf dem neben-
liegenden Geleise talwärts.
5. Die Weichsel.
Dieser Fluß entspringt auf den Beskiden in Österreichisch-Schlesien.
Nachdem er eine kurze Strecke die preußische Grenze berührt hat,
tritt er in Galizien ein, wird von Krakau ab schiffbar, bildet unter-
halb dieser Stadt auf eine längere Entfernung die Grenze zwischen
österreichischem und russischem Gebiete, tritt dann ganz in Rußland
ein, fließt an Warschau vorbei, um oberhalb Thorus auf preußisches
Gebiet zu kommen. Hier fließt die Weichsel zunächst in Nordwest-
licher Richtung, wendet sich aber bei Aufnahme der Brahe plötzlich
nach Norden. An der Montauer Spitze teilt sie sich zum erstenmal
und entsendet in nordöstlicher Richtung die Nogat (daran Marien-
bürg) in das Frische Haff. Die zweite Teilung erfolgt beim Danziger
Haupt, woselbst sich die Elbinger Weichsel, die neuerdings kanali-
siert worden ist, nach Osten hin abzweigt und ebenfalls in das Frische
Haff geht. Das noch übrigbleibende Wasser wurde durch die Danziger
Weichsel ursprünglich bei Weichselmünde in die Ostsee geführt.
Als diese Mündung versandete, entstand die von Neufahrwasser. Im
Jahre 1840 bildete sich die Weichsel gelegentlich eines Hochwassers
und Eisganges die Mündung bei Neufähr, und 1895 wurde eine
künstliche Mündung, der Durchstich bei Schiewenhorst, vollendet, die
gegenwärtig als Hauptmüuduug der Weichsel anzusehen ist.
In Westpreußen nimmt die Weichsel auf rechts: Drewenz,
Ossa, Liebe, links: Brahe, Schwarzwasser, Montau, Ferse,
Mottlau mit der Radaune. In Rußland empfängt sie vor allem
Bug mit Narew. Der Bug steht durch den Dnjepr-Bug-Kaual
mit dem Pripet, einem Nebenfluß des Dujepr, in Verbindung;
dadurch ist eine Wasserstraße vom Schwarzen Meere zur Ostsee
hergestellt. Der Narew hat einen Nebenfluß namens Bobr, und
dieser ist durch den Augustowkaual mit dem Njemen verbunden;
so kann man ferner zu Wasser aus der Weichsel in die Memel
fahren. Eine Wasserverbindung besteht auch, wie § 13, 2 erwähnt,
zwischen Weichsel und Pregel; dieselbe wird aber erst durch den
Ausbau der masurischeu Wasserstraße Bedeutung erlangen.
Die Weichsel ist noch immer eine wichtige Handelsstraße, die
von vielen Dampf- und Segelschiffen belebt wird. Nennenswert ist
vor allem der Holzhandel mit Rußland. Das Holz kommt in mächtigen
Flößen (Trafften) stromabwärts nach Thorn^, Bromberg, Graudeuz und
* Thorn wird einen der größten Holzhäfen Deutschlands erhalten.
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— 16 —
um die Dünenspitze des Kaps Skagens Horn, des „Kirchhofs der
Schiffe", in den Skagerak und endlich in die Nordsee gelangen.
Der Kleine Belt liegt zwischen der Küste Schleswigs einerseits und
den Inseln Langeland und Fünen anderseits. Der Große Belt
wird von den ebengenannten Inseln auf der Westseite und den
Inseln Laaland und Seeland auf der Ostseite eingeschlossen. Der
Sund endlich liegt zwischen Seeland und der Südspitze Schwedens.
Sämtliche hier genannten Inseln gehören zu Dänemark. Diese Durch-
fahrt hat für die Schiffahrt viele Unannehmlichkeiten. Einmal ist
der Weg ein verhältnismäßig weiter, und dann ist er auch wegen
der dort herrschenden Stürme sehr gefährlich. Besonders gilt das
von der Westküste Jütlands, der „eisernen Küste".
2. Der Kaiser Wilhelm-Kanal.
Der Grundstein zu diesem gewaltigen Bauwerk wurde am
3. Juni 1887 von Kaiser Wilhelm I. gelegt. Der Kanal ist
98,650 km lang und verbindet die Elbmündung mit der Kieler
Bucht. Seine Spiegelbreite beträgt 60 m, die Sohlenbreite 22 m,
die Tiefe in der Mitte des Bettes 9 m, daher kann er selbst von
den größten Kriegsschiffen befahren werden. An dem Endpunkte an
der Elbmündung liegt Brunsbüttel, am andern Holtenau, uörd-
lich von Kiel. Zum Schutze gegen die Fluten des Meeres sind
an beiden Endpunkten mächtige Schleusen angebracht. Jede ist als
Doppelschleuse gebaut, mit je einer Kammer für die Ein- und Aus-
fahrt. Andere als diese beiden Endschleusen hat der Kanal nicht.
Dagegen ist er mehrfach überbrückt. Die beiden Hochbrücken bei
Grünental und bei Levensau gehören zu den mächtigsten Bau-
werken der Welt.
An dem Kanal, der ein beredtes Denkmal deutscher Kunst und
deutschen Fleißes ist, waren acht Jahre hindurch ca. 8000 Arbeiter
beschäftigt; 15 Schnelldampfer, 77 Lokomotiven und 2700 Güter-
wagen schafften die gewaltigen Erd- und Steinmassen fort. Die
Gesamtkosten betrugen 156 Millionen Mark. Vom 18. bis 22. Juni 1895
fand die feierliche Einweihung des Kaiser Wilhelm-Kanals durch
Kaiser Wilhelm Ii. statt.
Durch diese wichtige Wasserstraße kann man auf kürzestem Wege
aus den Häfen an der Ostseeküste in die der Nordsee gelangen. Die
Ostsee ist der Nordsee und auch dem Atlantischen Ozean um etwa
30 Stunden Fahrt nähergerückt, das bedeutet eine Entfernung von
etwa 750 km. Die Fahrzeit durch den Kanal beträgt für Dampfer
ca. 10 Stunden. Segelschiffe gelangen auf dieser Wasserstraße von
Hamburg nach Kiel 4 Tage früher als um die Halbinsel Jütland
herum und brauchen sich nicht den bereits im § 15,1 erwähnten Ge-
fahren auszusetzen. Der russische Handel Hamburgs hat sich in der
kurzen Zeit des Bestehens dieses Kanals fast verdoppelt. Die Ein-
nahmen von den den Kanal passierenden abgabepflichtigen Schiffen betrug
1902/03 2217483 Mark. Ferner hat der Kanal eine große Bedeutung
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Kaps_Skagens Nordsee Schleswigs Langeland Seeland Seeland Schwedens Westküste_Jütlands Holtenau Kiel Nordsee Nordsee Atlantischen_Ozean Hamburg Kiel Hamburgs
— 53 —
für Deutschland keine große Bedeutung. Durch den Ludwigskanal ist
ihr System mit dem Rhein in Verbindung gebracht (siehe S. 54).
Für den Handel und die Industrie haben Ströme und
Flüsse eine zweifache Bedeutung. In der Nähe seiner Entstehung,
also im Gebirge, wo der Fluß durch stärkeren Fall bedeutenden Druck
auszuüben vermag, wird seine Wasserkraft zum Betrieb von allerlei
Maschinen, Mehl-, Säge- und Ölmühlen, Eisenhämmern usw. aus-
genutzt, im Tieflande ist das ruhig fließende Wasser die Kraft, welche
zum Befördern der Waren dient. Speziell für den Handel sind
die Flüsse und Ströme die natürlichen Verkehrswege, welche den
billigsten Transport der Handelsgüter ermöglichen. Die Gesamtlänge
der schiffbaren Stromstrecken in Deutschland beträgt 14 000 km. Die
durchschnittliche Tragfähigkeit der größeren Rheinfrachtschiffe beträgt
etwa 1 600 t, die eines gewöhnlichen Eisenbahnwaggons 10 t. Um
also die gleiche Last mit der Eisenbahn zu befördern, wären 160
Waggons, also etwa drei stattliche Eisenbahnzüge, erforderlich. Daher
kommt es, daß im Durchschnitt die Schiffsfracht nur V8 des Betrages
der Eisenbahnfracht ausmacht. Deshalb sucht man, namentlich in
neuerer Zeit, das Netz der natürlichen Wasserstraßen durch künstliche,
d. fy. durch Kanäle immer mehr zu erweitern. Seiner gebirgigen Be-
schaffenheit wegen ist nun Süvdeutschland zur Anlage künstlicher
Wasserstraßen weniger geeignet, als das meist ebene Norddeutschland,
wo sich die Flüsse ohne bedeutende Schwierigkeiten zu durchgehenden
Wasserstraßen verbinden lassen. Hier stehen denn auch Elbe, Oder
und Weichsel schon seit Jahrhunderten in Verbindung. Zu erwähnen
sind der Finow-Kanal, der eine Gesamtlänge von 70 km hat
(Oder, Kanal, Havel, Elbe), der Friedrich-Wilhelms-Kanal
(Oder, Kanal, Spree, Havel, Elbe) und der Bromberger Kanal
(Oder, Warthe, Netze, Kanal, Brahe, Weichsel). Der Plauerkanal
verläßt etwa 50 km. unterhalb Magdeburgs die Elbe und geht in
einer Länge von 35 km zur Havel, die er unterhalb Brandenburg
erreicht; er ist ein alter Wasserweg, der Berlin mit Magdeburg ver-
bindet. Der Dortmund-Ems-Kanal (siehe Ems). Nord- und
Ostsee sind verbunden 1. durch den Eid er-Kanal, der nur für kleinere
Fahrzeuge zu gebrauchen ist; 2. durch den vom Deutschen Reiche
erbauten 99 km langen Kaiser-Wilhelm-Kanal, der die Elb-
Mündung mit der Kieler Bucht verbindet und für die größten See-
schiffe zugänglich ist. Seine Tiefe in der Mitte des Bettes beträgt
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Deutschland Rheinfrachtschiffe Norddeutschland Spree Brahe Magdeburgs Brandenburg Berlin Magdeburg
160
Anhang.
Der Handel stützt sich in seinem neuzeitlichen Massenverkehr auf die
modernen Verkehrswege und Verkehrsmittel.
Als die bequemsten und zugleich wohlfeilsten Verkehrswege bieten sich dem
Handel die Wasserwege (Ozean, Ströme, Seen und Kanäle) dar. Fluß- und
Küstenschiffahrt entwickelten sich darum schon in frühester Zeit. Für die Ent-
Wicklung des Seeverkehrs waren zunächst die Binnenmeere (Mittelländisches
Meer, Ostsee) von hoher Bedeutung. Von dem Mittelmeer aus wurden die
großen Seewege nach Amerika (Christoph Kolumbus, 1492) und Ostindien (Vasco
da Gama, 1498) entdeckt, die noch heute unter den ozeanischen Handelsstraßen
den ersten Rang einnehmen.
Die Landwege, Straßen, haben erst durch die Schienenwege entsprechende
Bedeutung für den Handelsverkehr gefunden. In den Staaten mit dünner
Bevölkerung gestaltet sich der Landhandel vielfach zum Karawaueuverkehr.
Unter Karawanen versteht man größere Reisegesellschaften, die sich zu gegen-
seitigem Schutz für eiuen Zug durch uufichere Gegenden vereinigen. Die Orte,
wo die Karawaueu Obdach fiudeu, heißen Karawansereien. Besonders aus-
gebildet ist der Karawanenverkehr in Afrika und im westlichen Asien, wo man
als Lasttiere hauptsächlich Kamele und Maultiere verwendet.
Als die wichtigsten Verkehrsmittel der Kulturstaaten sind die Dampfer,
Eisenbahnen und Telegraphenlinien zu bezeichueu.
Der eigentliche Erfinder des Dampfschiffes ist Robert Fulton, der den
von mehreren Seiten angestellten Versuchen praktische Verwertung gab, indem
er 1807 das erste brauchbare Dampfschiff herstellte. Die Dampfschiffahrt sand
auf den Strömen und Flüssen schnell Eingang; die ozeanische Dampfschiffahrt
aber begann erst mit dem Jahre 1838. Mit jener Zeit trat eine neue Ära der
Seeschiffahrt ein. Man baute nun die Schiffe immer größer und steigerte ihre
Schnelligkeit bis zur Schnelligkeit der Eisenbahnzüge *). Waren vor fünfzig
Jahren Schiffe von 890 bis 1000 Tonnen Gehalt als große Schiffe anzusehen,
so baut man heute Schiffe bis 25 000 Tonnen Gehalt. Während früher die
Dampfer in einer Stunde nur 12 Knoten (Seemeilen) zurückzulegen ver-
mochten, leisten sie jetzt als Höchstmaß das Doppelte. Der größte Schnelldampfer
der Hamburg-Amerika-Linie, „Kaiserin Augusta Viktoria", ein stählerner Doppel-
fchranbendampfer, hat 42500ännen Eigengewicht, durchfurcht, von 17500 Pferde-
kräften bewegt, 4000 Menschen und 16 000 Tonnen Güter fassend, mit einer
i) Als der schnellste Dampfer der Welt hat sich der Doppelschrauben-Schuell--
postdampfer des Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm Ii." erwiesen, der auf einer
3112 Seemeilen betragenden Strecke (New Dork-Plymouth) eine Dnrchschnittsgeschwiudig-
keit von 23,58 Seemeilen (43,67 km) in einer Stunde zurückgelegt hat. Das ist tat-
sächlich die Fahrgeschwindigkeit eines Personenzuges.
Fahrgeschwindigkeiten in einer Stunde:
Flußdampfer: stromaufwärts...........8— 10 km
stromabwärts............12— 15 ^ „
Seedampfer: Frachtdampfer...........12— 18,5 „
Postdampfer............ 26— 44 „
Eisenbahnzüge: Güterzüge............. 20— 40 „
Elektrische Militärbahn Berlin—zossen.
Personenzüge. .
Eilzüge.....
(Paris—amiens
. 40— 50
. 50—100
105
150
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Extrahierte Personennamen: Christoph_Kolumbus Robert_Fulton Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Amerika Ostindien Afrika Asien New_Dork-Plymouth
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fuhr. Die Einfuhr, meist Tabak aus Nordamerika, englische
und deutsche Fabrikate, hatte 1904 einen Wert von 24. Mih M.,
die Ausfuhr 28-- Mill. M. Eisenbahnen waren 1904: 547 km,
Drahtleitungen 1904: 1450, Telephonlinien 584 vorhanden.
San 3 ose tßann chhoso, 25), Hauptstadt, Cartägo (5), die
alte Hauptstadt ist mit der vorigen durch eine Bergstraße ver-
Kunden. Punta Arönas (4), Hafenstadt, am Golf von Nicoya,
mit Ausfuhrhandel.
6. Das Gebiet der von der Union begehrten R ep ublik Pa
nami'^ <87 400 qkm mit etwa 340 000 E.), ist für den Welthandel
deshalb von großer Bedeutung, weil zwischen Colon am Atlan-
tischen und Panama am Großen Ozean die bequemste Verbindung
zwischen diesen beiden Weltmeeren vorhanden ist. Früher ver-
mittelte ein Maultierpferd, seit 1835 ein Schienenweg dieselbe.
Der Erbauer des Suez-Kanals F. von Lesseps wollte hier einen
Niveau-Kanal herstellen, doch brach das große Unternehmen zu-
sammeu, nachdem etwa a/5 der ungeheuren Arbeit geleistet war.
Die alsdann ins Leben gerufene „Neue Kompanie" war nicht kapital-
kräftig genug, um dieses Riesenunternehmen zu Ende zu führen,
welches nunmehr mit großen Mitteln gefördert, seiner Vollendung
durch die Vereinigten Staaten in absehbarer Zeit entgegensehen dürfte.
Die Stadt Panam«. (28), wichtiger Seeplatz des gleichn.
Staates, am Busen von Panama, ist mit Colon iaspinwall, 3),
am Karaibischen Meere, durch die 75 km lange Eisenbahn über
den Isthmus verbunden, welche in 3—4 Stunden durchfahren wird.
Lebhaft ist der Verkehr au beiden Endstationen der Bahn
durch die von europäischen Häfen in Colon ankommenden Dampf-
und Segelschiffe und die regelmäßigen Dampferverbindungen mit
New-Jork, Havana, Vera-Cruz ?c., wie nach den mexi-
kanischen und südamerikanischen Häfen des Stillen Meeres und
Nach den Südsee-Jnseln. Mit der Fertigstellung des 74 km langen
Panamakanals würde der Seeweg von England nach Val-
paraiso um 1500 km, nach San Franzis« um 16000 km verkürzt.
2. Westindien.
Westindien oder der Westindische Archipel be-
steht aus den Großen und Kleinen Antillen (antiljen)
und den Bah am a-Inseln, die zwischen Florida und
dem Orinokodelta von Südamerika einen großen Bogen
bilden und das Karibische Meer, dieses neuweltliche
Mittelmeer, gegen den A t l a n t i s ch e n O z e a n hin abschließen,
mit dem aber die vielen vorhandenen Lücken eine bequeme
und innige Verbindung zulassen.
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