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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 30

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
_30 Rentieren und Hunden und in sehr primitiven Wagen und Schlitten. Der Schauplatz der Karawanen war vor alters viel ausgedehnter als heutzutage. Die modernen Verkehrsmittel schränken denselben immer mehr ein. Dennoch umfasst er auch heute noch bedeutende Land- gebiete in Nord-, West- und Centraiasien, in Afrika und Amerika. Das Hauptgebiet der Karawanen ist Centrai- asien, Turan und die Sahara. § 49. Der Begründer unseres modernen Eisenbahnwesens ist Georg Stephenson, der 1825 die erste brauchbare Lokomotive baute. Die ersten deutschen Eisenbahnen wurden 1835 zwischen Nürnberg—fürth, 1837 zwischen Leipzig-Dresden, 1838 zwischen Berlin—potsdam eröffnet. Seit jener Zeit hat der Eisenbahnbau eine ungeahnte Ausdehnung angenommen und das wirtschaftliche Leben der Völker in grossartiger Weise vervollkommt. § 50. Die elektrische Télégraphié wurde zuerst durch die Göttinger Professoren Gauss und Weber 1833 in die Praxis eingeführt und besonders durch den Amerikaner Morse, der 1836 den heute noch am meisten gebräuch- lichen Drucktelegraphen erfand, weiter vervollkommt. Seit jener Zeit haben sich die Telegraphen bei der Leichtigkeit ihrer Anlage rasch über die ganze Erd- oberfläche verbreitet, so dass heute kaum einem wich- tigen Punkte dieses bewunderungswürdige Verkehrs- mittel fehlt. § 51. Durch das Telephon (Fernsprecher) ist unser an Er- findungen so reiches Zeitalter abermals um ein wichtiges Verkehrsmittel vermehrt worden. Der Erfinder des Fernsprechers ist Philipp Reis (geb. 1834 in Gelnhausen), der seine ersten Versuche bei Friedrichsdorf bei Ham- burg anstellte. Grosse Verdienste um die Verbesserung erwarben sich der Amerikaner Bell und der Deutsche Siemens, dessen Fernsprecher in der Reichs-Telegraphen- verwaltung allgemein zur Anwendung gelangt ist. — Nicht allein ist durch den Fernsprecher der Anschluss einer grösseren Zahl kleiner Orte an das Telegraphen- netz möglich geworden, auch die Versuche, mittelst

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 52

1913 - Langensalza : Beyer
52 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Am wichtigsten unter den deutschen Industriezweigen sind die Metall- und die Gewebeindustrie geworden, obgleich auch iu anderen, z. V. in der Herstellung von Chemikalien und im Kunstgewerbe, Deutschland unerreicht dasteht. A. Die Metallindustrie. In der Metallindustrie nimmt die Eisenindustrie die erste Stelle ein; ihren Hauptsitz hat sie in den großen Bergwerksbezirken von Rheinland und Westfalen, Schlesien, Lothringen und dem Königreiche Sachsen. Die gewaltigen Mengen von Eisenerzen wandern in die Hochöfen; hier gewinnt man aus ihnen das Roheisen, das wiederum zu Schmiedeeisen und Stahl verarbeitet wird. Große Walz- und Hammerwerke übernehmen die Weiterverarbeitung zu Eisenbahnmaterialien aller Art, zu Stab- und Rundeisen, zu Platten, Trägern, Röhren, Blechen und Drähten. Diese Industrie befindet sich sowohl der Menge als dem Werte nach auf einer hohen Stufe der Entwicklung und kamt mit allen Staaten, selbst mit England und Amerika, in erfolgreichen Wettbewerb treten. Die bedeutendsten Hüttenwerke liegen in Oberschlesien, in den Kreisen Bochum, Dortmund, Steele, Siegen, Essen, Oberhausen, Ruhrort, Duisburg-Hoch- feld, Eschweiler, Stolberg und in Lothringen, dessen größtes Werk das des verstorbenen Freiherrn v. Stumm in Neunkirchen ist. In der Verfertigung von groben und feinen Eisen- und Stahlwaren werden Rheinland und Westfalen von keinem Lande der Erde übertroffen: Solinger Schneidewaren, Remscheider Pfeilen, Schlittschuhe und Kaffeemühlen, Velberter Schlösser, Schlüssel 'und Temperguß- wareu, sowie die tausenderlei Kleineisen- und Stahlwaren von Hagen, Altena und Iserlohn sind von großer Bedeutung. Weltberühmt sind ferner die Geschützgießereien von Essen, Witten und Bochum, die Gewehrfabriken von Spandau, Berlin, Suhl und Sömmerda und die Nühnadelfabriken von Aachen und Iserlohn. Auch im Eisenbahn- und Brückenbau steht die deutsche Industrie auf der Höhe und gewinnt im In- und Auslande immer größere Anerkennung. Der Schiffbau bildet einen fast alle Gewerbe fördernden Erwerbszweig. Die Werften von Hamburg, Bremen, Kiel, Stettin und Elbiug erfreuen sich heute eines Weltrufes. Eine großartige Ausdehnung hat der Maschinenbau erfahren. Weltberühmte Werke für Maschinenbau finden wir in Berlin (Borsig), Magdeburg, Kassel (Hentschel & Sohn), Chemnitz (Hartmannj, Mannheim, Duisburg. Essen, Hannover, Karlsruhe, Stuttgart und Breslau. Großen

3. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 62

1913 - Langensalza : Beyer
62 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Auch ist sie weit weniger eisfrei als die bisher genannten Ströme. See- schiffe können nur bis Stettin gelangen. Von den schiffbaren Nebenflüssen ist die Warthe von Bedeutung; übertrifft doch der Verkehr den der Oder bei Kosel fast um das Doppelte. Die wirtschaftlich bedeutendsten Hinter- länder der Oder sind Schlesien und Brandenburg (Berlin). Die Ladung der Oderkähne besteht in der Regel aus Steinkohlen, Getreide, Zucker, Ziegeln, Eisen, Düngemitteln, Mehl, Petroleum, Spiritus, Erzen und Holz. Der Bromberger Kanal verbindet die Oder mit der !pcichsel, die nur im Quell- und Mündungsgebiet uns an- gehört und im Unterlaufe eine gute Schiffsstraße ist, obwohl ihr Verkehr oft wochenlang durch schwere Eisgänge gestört wird, die fast alljährlich den Uferbewohnern schweres Leid bereiten. Größere Seeschiffe können nur die Danziger Weichsel benutzen. Die zu Berg fahrenden Boote führen meist Eisen, Steine, Steinkohlen und Koks, die zu Tal gehenden Holz, Steine, Weizen und Zucker. Menzel und j)regel dienen in erster Linie dem deutsch-russischeu Binnenhandel, der sich namentlich auf Holz, Getreide und Ölsaat erstreckt. Am wenigsten bedeutungsvoll für den deutschen Binnenhandel ist die Donau, die bei Ulm schiffbar wird. Sie ist nur für Kähne mit mittlerem Tiefgange fahrbar, was auch für ihren schiffbaren Nebenfluß, die Altmühl, zutrifft. Von den deutschen Seen ist für den Handelsverkehr der Bodensee wichtig, auf dem etwa 50 Dampfer dem Güteraustausche zwischen Deutsch- land, Österreich-Ungarn und der Schweiz dienen. Übersicht der wichtigsten deutschen Wasserstraßenl) A. Flüsse: 1. Der Rhein (Basel) 1295 2. Die Ems (Greven) 425; 1. Mosel (Mündung der Meurthe) 514, 2. Neckar (Kannstatt) 358, 3. Main (Bamberg) 590, 4. Ruhr (Witten) 235, 5. Lippe (Lippstadt) 255; 1. Aller (Celle) 162, 3. Die Weser (Münden) 436 •! 2. Leine (Hannover) 185, l 3. Hunte (Oldenburg) 188; ( 1. Saale (Naumburg) 442, 4. Di- Elb- (M-lmy 1154 { 2 (pmif, fflrmje) 291 ( ®»t« 5. Die Oder (Ratibor) 944 — Warthe (Konin) 795; 6. Die Weichsel (Auschwitz) 1125; J) Die Städte bezeichnen den Anfang der Schiffbarkeit, die Ziffern die Stromlänge.

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 72

1913 - Langensalza : Beyer
72 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. a) die deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Hansa" in Bremen (Fracht- verkehr nach Südamerika und Ostindien), d) die „Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft" (Ham- bürg — Brasilien — Argentinien), c) die deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Aosinos" in Hamburg (Verkehr nach Chile und Peru), ä) die „Deutsch-Australische Dampfschiffahrtsgesellschaft" (Hamburg — Suez — Australien), e) die „Woermaun-Linie" (Verkehr nach den Kolonien in Westafrika), f) die „Deutsche Ostafrika-Linie" (Verkehr nach Ost- und Südafrika). Mit berechtigtem Stolze dürfen wir auf unsere bisherigen Leistungen zurückblicken. In der Personen- und Postbeförderung nehmen wir heute oon allen Dampferlinien, die zwischen Europa und Amerika oerkehren, unbestritten die erste Stelle ein und haben sogar den englischen Wett- bewerb überholt. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd besitzen Schiffe, die zu den schnellsten der Erde gehören. Die Entfernung von New Jork — Plymouth wurde in 5 Tagen 7 Std. 25 Min. zurück- gelegt. In neuerer Zeit sind die Gesellschaften davon abgekommen, bei dem Bau der Ozeandampfer die Geschwindigkeit in den Vordergrund zu stellen, weil Schiffe dieser Art unwirtschaftlich sind. Vielmehr legen sie Bedacht darauf, Schiffe in den Dienst zu stellen, welche die Schnell- dampfer an Raumgehalt weit übertreffen und die geringere Geschwindigkeit durch ruhigen Gang, müßigere Preise und möglichste Vollkommenheit der Innenausstattung ersetzen. Das größte Seeschiff der „Hapag" ist zur Zeit die „Kaiserin Auguste Viktoria": das Schiff ist 213 m lang (der Kölner Dom ist 157 in hoch), 23 l/2 m breit und 16 x/2 m tief. Es erscheint als eine Stadt mit 4000 Einwohnern, mit einer Menge Prome- Natten, Gassen, Wohnungen, Sehenswürdigkeiten. In 8 verschiedenen Decks steigt der kunstvoll gefügte Bau empor. Über 4x/2 m mißt jeder Schorn- stein im Durchmesser. Ein Eisenbahnzug köuute bequem durch diese gelben Riesenrohre hindnrchfahrcn, ohne ihre Wanduugen zu streifen. Die 1. Kajüte mit ihren Luxuskabinen bietet Raum für ca. 600, die 2. Kajüte für ca. 300 Passagiere; die 3. Klasse vermag ca. 200, das Zwischendeck ca. 1800 Personen zu beherbergen. Außerdem sind Logis für eine Besatzung von 500 Mann vorhanden. Ungefähr 32000 Pfd. frisches und 17 000 Pfd. geräuchertes und gesalzenes Fleisch, ferner 5000 Pfd. Geflügel und 4000 Pfd. Fische sind für eine Reise des vollbesetzten Schiffes nötig. Dazu kommen 50000 Pfd. Mehl, 36000 Stck. Eier. 5000 Pfd. Butter, 4100 Pfd. Kaffee, 6000 Flaschen Wein, 16000 I Bier, 6000 Flaschen Mineral- wasser usw. Noch weit gewaltigere Vorräte sind zur Speisung der beiden

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 31

1913 - Langensalza : Beyer
Ix. Das westliche Tiefland. 31 Fundorte von mancherlei nützlichen Mineralien. Steinkohlen werden am Deister und Süntel, bei Osnabrück und Ilfeld, Braunkohlen bei Osnabrück und Helmstedt in Brannschweig gegraben. Reiche Ausbeute an Torf bieten die Moore, die manchmal eine Mächtigkeit bis zu 30 m haben. Außerdem gibt es viele Salinen, unter denen die von Lüneburg und Stade hervorragen. Asphaltgruben im s. und gute Ziegelerde im u. Teile verdienen Erwähnung. In jüngster Zeit wnrden im Lüne- burgischen bei Wietze bedeutende Petroleumquellen entdeckt; doch steht die rationelle Ausnutzung derselben erst im Anfange der Entwicklung. 4. £rwerbsuerhcilfni[[e. a) Nur wenige Gewerbe, die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft ent- nehmen, treten hervor; allerdings sind diese aber auch höchst bedeutungs- voll. Großartige Zuckerfabriken liegen im Reg.-Bez. Hildesheim, sowie im n. Teile des Herzogtums Braunschweig, namentlich in der Stadt Braunschweig selbst, wo auch große Bierbrauereien, Spiritus- und Branntweinbrennereien vertreten sind. Weiter sind die Fabriken für Konservengemüse (Brannschweiger Spargel), für Schoko lade (Hannovers und für Papier (Osnabrück) hervorzuheben. d) Infolge der Kohlen- und Eisenerzlager treten im 8. besonders die Städte Osnabrück, Hannover-Linden und Brauuschweig durch eine reich entwickelte Gewerbetütigkeit hervor, die auch in Eisengießereien und Maschtnenwerkstätten Großes leistet. In Hamburg, Altona, Bremen und Bremerhaven blühen naturgemäß alle die Gewerbe, die mit der Schiffahrt und dem Schiffbau in Verbindung stehen: Große Eisen- gießereien und Kesselschmieden, Maschinenbauanstalten und Schiffswerften. Die bedeutendsten sind die von Blohm & Voß und die Reiherstiegwerft in Hamburg, sowie die Kaiserliche Werft in Wilhelms- Häven. Bedeutende Fabriken für die Verarbeitung von Gummi und Guttapercha beschäftigen Tausende von Arbeitern. (Hannover-Continental Pneumatik.) c) Die Gewebeindustrie nimmt eine hervorragende Stellung ein: Baumwolle, Flachs und Hanf werden in zahlreichen Spinnereien und Webereien der Städte Hamburg-Altona, Bremen, Osnabrück und Han- nover verarbeitet. In den großen Küstenplätzen sind vielfach solche Be- triebe entstanden, die überseeische Rohstoffe verwenden: die Bremer Reis- schälmühlen und die Fabriken für die Herstellung von Linoleum (Delmenhorst), Korkpfropfen, Stärke, Tabak und Zigarren, sowie die Hamburger Werkstätten für die Bereitung von Gummi und Gutta- Percha und für die Verarbeitung von Palmkernen und Kokosnüssen gehören hierhin.

6. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 13

1905 - Dresden : Huhle
— 13 — Maschinen wird der Wagen samt dem Schiffe die Ebene herauf- gezogen. Ist der Wagen oben angelangt, so fährt er über den Gipfel- Punkt hinweg und in den höher gelegenen Teil des Kanals hinein. Wird das Schiff vom Wasser getragen, so macht man es vom Wagen los, und es kann nun seine Fahrt fortsetzen. Während ein Fahrzeug die Ebene hinauffährt, geht gewöhnlich ein anderes auf dem neben- liegenden Geleise talwärts. 5. Die Weichsel. Dieser Fluß entspringt auf den Beskiden in Österreichisch-Schlesien. Nachdem er eine kurze Strecke die preußische Grenze berührt hat, tritt er in Galizien ein, wird von Krakau ab schiffbar, bildet unter- halb dieser Stadt auf eine längere Entfernung die Grenze zwischen österreichischem und russischem Gebiete, tritt dann ganz in Rußland ein, fließt an Warschau vorbei, um oberhalb Thorus auf preußisches Gebiet zu kommen. Hier fließt die Weichsel zunächst in Nordwest- licher Richtung, wendet sich aber bei Aufnahme der Brahe plötzlich nach Norden. An der Montauer Spitze teilt sie sich zum erstenmal und entsendet in nordöstlicher Richtung die Nogat (daran Marien- bürg) in das Frische Haff. Die zweite Teilung erfolgt beim Danziger Haupt, woselbst sich die Elbinger Weichsel, die neuerdings kanali- siert worden ist, nach Osten hin abzweigt und ebenfalls in das Frische Haff geht. Das noch übrigbleibende Wasser wurde durch die Danziger Weichsel ursprünglich bei Weichselmünde in die Ostsee geführt. Als diese Mündung versandete, entstand die von Neufahrwasser. Im Jahre 1840 bildete sich die Weichsel gelegentlich eines Hochwassers und Eisganges die Mündung bei Neufähr, und 1895 wurde eine künstliche Mündung, der Durchstich bei Schiewenhorst, vollendet, die gegenwärtig als Hauptmüuduug der Weichsel anzusehen ist. In Westpreußen nimmt die Weichsel auf rechts: Drewenz, Ossa, Liebe, links: Brahe, Schwarzwasser, Montau, Ferse, Mottlau mit der Radaune. In Rußland empfängt sie vor allem Bug mit Narew. Der Bug steht durch den Dnjepr-Bug-Kaual mit dem Pripet, einem Nebenfluß des Dujepr, in Verbindung; dadurch ist eine Wasserstraße vom Schwarzen Meere zur Ostsee hergestellt. Der Narew hat einen Nebenfluß namens Bobr, und dieser ist durch den Augustowkaual mit dem Njemen verbunden; so kann man ferner zu Wasser aus der Weichsel in die Memel fahren. Eine Wasserverbindung besteht auch, wie § 13, 2 erwähnt, zwischen Weichsel und Pregel; dieselbe wird aber erst durch den Ausbau der masurischeu Wasserstraße Bedeutung erlangen. Die Weichsel ist noch immer eine wichtige Handelsstraße, die von vielen Dampf- und Segelschiffen belebt wird. Nennenswert ist vor allem der Holzhandel mit Rußland. Das Holz kommt in mächtigen Flößen (Trafften) stromabwärts nach Thorn^, Bromberg, Graudeuz und * Thorn wird einen der größten Holzhäfen Deutschlands erhalten.

7. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 16

1905 - Dresden : Huhle
— 16 — um die Dünenspitze des Kaps Skagens Horn, des „Kirchhofs der Schiffe", in den Skagerak und endlich in die Nordsee gelangen. Der Kleine Belt liegt zwischen der Küste Schleswigs einerseits und den Inseln Langeland und Fünen anderseits. Der Große Belt wird von den ebengenannten Inseln auf der Westseite und den Inseln Laaland und Seeland auf der Ostseite eingeschlossen. Der Sund endlich liegt zwischen Seeland und der Südspitze Schwedens. Sämtliche hier genannten Inseln gehören zu Dänemark. Diese Durch- fahrt hat für die Schiffahrt viele Unannehmlichkeiten. Einmal ist der Weg ein verhältnismäßig weiter, und dann ist er auch wegen der dort herrschenden Stürme sehr gefährlich. Besonders gilt das von der Westküste Jütlands, der „eisernen Küste". 2. Der Kaiser Wilhelm-Kanal. Der Grundstein zu diesem gewaltigen Bauwerk wurde am 3. Juni 1887 von Kaiser Wilhelm I. gelegt. Der Kanal ist 98,650 km lang und verbindet die Elbmündung mit der Kieler Bucht. Seine Spiegelbreite beträgt 60 m, die Sohlenbreite 22 m, die Tiefe in der Mitte des Bettes 9 m, daher kann er selbst von den größten Kriegsschiffen befahren werden. An dem Endpunkte an der Elbmündung liegt Brunsbüttel, am andern Holtenau, uörd- lich von Kiel. Zum Schutze gegen die Fluten des Meeres sind an beiden Endpunkten mächtige Schleusen angebracht. Jede ist als Doppelschleuse gebaut, mit je einer Kammer für die Ein- und Aus- fahrt. Andere als diese beiden Endschleusen hat der Kanal nicht. Dagegen ist er mehrfach überbrückt. Die beiden Hochbrücken bei Grünental und bei Levensau gehören zu den mächtigsten Bau- werken der Welt. An dem Kanal, der ein beredtes Denkmal deutscher Kunst und deutschen Fleißes ist, waren acht Jahre hindurch ca. 8000 Arbeiter beschäftigt; 15 Schnelldampfer, 77 Lokomotiven und 2700 Güter- wagen schafften die gewaltigen Erd- und Steinmassen fort. Die Gesamtkosten betrugen 156 Millionen Mark. Vom 18. bis 22. Juni 1895 fand die feierliche Einweihung des Kaiser Wilhelm-Kanals durch Kaiser Wilhelm Ii. statt. Durch diese wichtige Wasserstraße kann man auf kürzestem Wege aus den Häfen an der Ostseeküste in die der Nordsee gelangen. Die Ostsee ist der Nordsee und auch dem Atlantischen Ozean um etwa 30 Stunden Fahrt nähergerückt, das bedeutet eine Entfernung von etwa 750 km. Die Fahrzeit durch den Kanal beträgt für Dampfer ca. 10 Stunden. Segelschiffe gelangen auf dieser Wasserstraße von Hamburg nach Kiel 4 Tage früher als um die Halbinsel Jütland herum und brauchen sich nicht den bereits im § 15,1 erwähnten Ge- fahren auszusetzen. Der russische Handel Hamburgs hat sich in der kurzen Zeit des Bestehens dieses Kanals fast verdoppelt. Die Ein- nahmen von den den Kanal passierenden abgabepflichtigen Schiffen betrug 1902/03 2217483 Mark. Ferner hat der Kanal eine große Bedeutung

8. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 53

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 53 — für Deutschland keine große Bedeutung. Durch den Ludwigskanal ist ihr System mit dem Rhein in Verbindung gebracht (siehe S. 54). Für den Handel und die Industrie haben Ströme und Flüsse eine zweifache Bedeutung. In der Nähe seiner Entstehung, also im Gebirge, wo der Fluß durch stärkeren Fall bedeutenden Druck auszuüben vermag, wird seine Wasserkraft zum Betrieb von allerlei Maschinen, Mehl-, Säge- und Ölmühlen, Eisenhämmern usw. aus- genutzt, im Tieflande ist das ruhig fließende Wasser die Kraft, welche zum Befördern der Waren dient. Speziell für den Handel sind die Flüsse und Ströme die natürlichen Verkehrswege, welche den billigsten Transport der Handelsgüter ermöglichen. Die Gesamtlänge der schiffbaren Stromstrecken in Deutschland beträgt 14 000 km. Die durchschnittliche Tragfähigkeit der größeren Rheinfrachtschiffe beträgt etwa 1 600 t, die eines gewöhnlichen Eisenbahnwaggons 10 t. Um also die gleiche Last mit der Eisenbahn zu befördern, wären 160 Waggons, also etwa drei stattliche Eisenbahnzüge, erforderlich. Daher kommt es, daß im Durchschnitt die Schiffsfracht nur V8 des Betrages der Eisenbahnfracht ausmacht. Deshalb sucht man, namentlich in neuerer Zeit, das Netz der natürlichen Wasserstraßen durch künstliche, d. fy. durch Kanäle immer mehr zu erweitern. Seiner gebirgigen Be- schaffenheit wegen ist nun Süvdeutschland zur Anlage künstlicher Wasserstraßen weniger geeignet, als das meist ebene Norddeutschland, wo sich die Flüsse ohne bedeutende Schwierigkeiten zu durchgehenden Wasserstraßen verbinden lassen. Hier stehen denn auch Elbe, Oder und Weichsel schon seit Jahrhunderten in Verbindung. Zu erwähnen sind der Finow-Kanal, der eine Gesamtlänge von 70 km hat (Oder, Kanal, Havel, Elbe), der Friedrich-Wilhelms-Kanal (Oder, Kanal, Spree, Havel, Elbe) und der Bromberger Kanal (Oder, Warthe, Netze, Kanal, Brahe, Weichsel). Der Plauerkanal verläßt etwa 50 km. unterhalb Magdeburgs die Elbe und geht in einer Länge von 35 km zur Havel, die er unterhalb Brandenburg erreicht; er ist ein alter Wasserweg, der Berlin mit Magdeburg ver- bindet. Der Dortmund-Ems-Kanal (siehe Ems). Nord- und Ostsee sind verbunden 1. durch den Eid er-Kanal, der nur für kleinere Fahrzeuge zu gebrauchen ist; 2. durch den vom Deutschen Reiche erbauten 99 km langen Kaiser-Wilhelm-Kanal, der die Elb- Mündung mit der Kieler Bucht verbindet und für die größten See- schiffe zugänglich ist. Seine Tiefe in der Mitte des Bettes beträgt

9. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 160

1907 - Leipzig : Hirt
160 Anhang. Der Handel stützt sich in seinem neuzeitlichen Massenverkehr auf die modernen Verkehrswege und Verkehrsmittel. Als die bequemsten und zugleich wohlfeilsten Verkehrswege bieten sich dem Handel die Wasserwege (Ozean, Ströme, Seen und Kanäle) dar. Fluß- und Küstenschiffahrt entwickelten sich darum schon in frühester Zeit. Für die Ent- Wicklung des Seeverkehrs waren zunächst die Binnenmeere (Mittelländisches Meer, Ostsee) von hoher Bedeutung. Von dem Mittelmeer aus wurden die großen Seewege nach Amerika (Christoph Kolumbus, 1492) und Ostindien (Vasco da Gama, 1498) entdeckt, die noch heute unter den ozeanischen Handelsstraßen den ersten Rang einnehmen. Die Landwege, Straßen, haben erst durch die Schienenwege entsprechende Bedeutung für den Handelsverkehr gefunden. In den Staaten mit dünner Bevölkerung gestaltet sich der Landhandel vielfach zum Karawaueuverkehr. Unter Karawanen versteht man größere Reisegesellschaften, die sich zu gegen- seitigem Schutz für eiuen Zug durch uufichere Gegenden vereinigen. Die Orte, wo die Karawaueu Obdach fiudeu, heißen Karawansereien. Besonders aus- gebildet ist der Karawanenverkehr in Afrika und im westlichen Asien, wo man als Lasttiere hauptsächlich Kamele und Maultiere verwendet. Als die wichtigsten Verkehrsmittel der Kulturstaaten sind die Dampfer, Eisenbahnen und Telegraphenlinien zu bezeichueu. Der eigentliche Erfinder des Dampfschiffes ist Robert Fulton, der den von mehreren Seiten angestellten Versuchen praktische Verwertung gab, indem er 1807 das erste brauchbare Dampfschiff herstellte. Die Dampfschiffahrt sand auf den Strömen und Flüssen schnell Eingang; die ozeanische Dampfschiffahrt aber begann erst mit dem Jahre 1838. Mit jener Zeit trat eine neue Ära der Seeschiffahrt ein. Man baute nun die Schiffe immer größer und steigerte ihre Schnelligkeit bis zur Schnelligkeit der Eisenbahnzüge *). Waren vor fünfzig Jahren Schiffe von 890 bis 1000 Tonnen Gehalt als große Schiffe anzusehen, so baut man heute Schiffe bis 25 000 Tonnen Gehalt. Während früher die Dampfer in einer Stunde nur 12 Knoten (Seemeilen) zurückzulegen ver- mochten, leisten sie jetzt als Höchstmaß das Doppelte. Der größte Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie, „Kaiserin Augusta Viktoria", ein stählerner Doppel- fchranbendampfer, hat 42500ännen Eigengewicht, durchfurcht, von 17500 Pferde- kräften bewegt, 4000 Menschen und 16 000 Tonnen Güter fassend, mit einer i) Als der schnellste Dampfer der Welt hat sich der Doppelschrauben-Schuell-- postdampfer des Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm Ii." erwiesen, der auf einer 3112 Seemeilen betragenden Strecke (New Dork-Plymouth) eine Dnrchschnittsgeschwiudig- keit von 23,58 Seemeilen (43,67 km) in einer Stunde zurückgelegt hat. Das ist tat- sächlich die Fahrgeschwindigkeit eines Personenzuges. Fahrgeschwindigkeiten in einer Stunde: Flußdampfer: stromaufwärts...........8— 10 km stromabwärts............12— 15 ^ „ Seedampfer: Frachtdampfer...........12— 18,5 „ Postdampfer............ 26— 44 „ Eisenbahnzüge: Güterzüge............. 20— 40 „ Elektrische Militärbahn Berlin—zossen. Personenzüge. . Eilzüge..... (Paris—amiens . 40— 50 . 50—100 105 150

10. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 111

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
111 fuhr. Die Einfuhr, meist Tabak aus Nordamerika, englische und deutsche Fabrikate, hatte 1904 einen Wert von 24. Mih M., die Ausfuhr 28-- Mill. M. Eisenbahnen waren 1904: 547 km, Drahtleitungen 1904: 1450, Telephonlinien 584 vorhanden. San 3 ose tßann chhoso, 25), Hauptstadt, Cartägo (5), die alte Hauptstadt ist mit der vorigen durch eine Bergstraße ver- Kunden. Punta Arönas (4), Hafenstadt, am Golf von Nicoya, mit Ausfuhrhandel. 6. Das Gebiet der von der Union begehrten R ep ublik Pa nami'^ <87 400 qkm mit etwa 340 000 E.), ist für den Welthandel deshalb von großer Bedeutung, weil zwischen Colon am Atlan- tischen und Panama am Großen Ozean die bequemste Verbindung zwischen diesen beiden Weltmeeren vorhanden ist. Früher ver- mittelte ein Maultierpferd, seit 1835 ein Schienenweg dieselbe. Der Erbauer des Suez-Kanals F. von Lesseps wollte hier einen Niveau-Kanal herstellen, doch brach das große Unternehmen zu- sammeu, nachdem etwa a/5 der ungeheuren Arbeit geleistet war. Die alsdann ins Leben gerufene „Neue Kompanie" war nicht kapital- kräftig genug, um dieses Riesenunternehmen zu Ende zu führen, welches nunmehr mit großen Mitteln gefördert, seiner Vollendung durch die Vereinigten Staaten in absehbarer Zeit entgegensehen dürfte. Die Stadt Panam«. (28), wichtiger Seeplatz des gleichn. Staates, am Busen von Panama, ist mit Colon iaspinwall, 3), am Karaibischen Meere, durch die 75 km lange Eisenbahn über den Isthmus verbunden, welche in 3—4 Stunden durchfahren wird. Lebhaft ist der Verkehr au beiden Endstationen der Bahn durch die von europäischen Häfen in Colon ankommenden Dampf- und Segelschiffe und die regelmäßigen Dampferverbindungen mit New-Jork, Havana, Vera-Cruz ?c., wie nach den mexi- kanischen und südamerikanischen Häfen des Stillen Meeres und Nach den Südsee-Jnseln. Mit der Fertigstellung des 74 km langen Panamakanals würde der Seeweg von England nach Val- paraiso um 1500 km, nach San Franzis« um 16000 km verkürzt. 2. Westindien. Westindien oder der Westindische Archipel be- steht aus den Großen und Kleinen Antillen (antiljen) und den Bah am a-Inseln, die zwischen Florida und dem Orinokodelta von Südamerika einen großen Bogen bilden und das Karibische Meer, dieses neuweltliche Mittelmeer, gegen den A t l a n t i s ch e n O z e a n hin abschließen, mit dem aber die vielen vorhandenen Lücken eine bequeme und innige Verbindung zulassen.
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